Nicht Ostfriesland ----- Ammerland Tag 2

Nach einem guten Frühstücksbuffet (ES WAR WIEDER ALLES SO BUNT HIER...) ging es dann um frühe 10.30 Uhr los. Die Bedienung im Hotel erklärte uns noch, daß wir direkt an der Ammerlandroute geschlafen hatten. Wir hatten am Vortag zwar 8 km mehr gehabt, aber das war ein Teil des 2. Tages. Wir kamen an einer wunderhübschen Einladung zum Erntedankfest vorbei und trafen unsere Mitgäste aus dem Hotel, die zwar früher los gefahren waren, aber „wir haben schon den durchgemacht“. Nochmals eine herzliche Verabschiedung nach 3 km Fahrt über eine Bundesstraße ohne Radweg. Nach links ging es „12 km Umweg-strecke . Die haben wir uns gespart.


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Die Holzunterstände haben wir auf der Ammerlandroute schon öfter gesehen. Sie sind in der Regel mit abstellanlagen für das Fahrrad ausgestattet. Auf der Moorpflasterung ging es weiter in Richtung. Kurz nachde wir uns getrennt hatten, ging es wieder rechts in die Botanik.Ein Lob für die Beschilderung. Im Gegensatz zu anderen Strecken gibt es auch Schilder gerade-aus, so daß man nicht im Zweifel ist, daß man sich noch auf der richtigen Strecke befindet. Wir fuhren über Petersfeld, Garnhold, Dringenburg, Mollberg, Hassel nach Wiefelstede. Unterwegs machten wir Pause und hinter uns kamen alle Kühe angelaufen. Warum auch immer. Gegenüber wollte ich an sich die kleine Windmühle fotografieren, doch ein Schäferhund hielt mich davon ab, näher heranzugehen.

Nun kamen wir nach Wiefelstede. Wir fuhren links auf die Geschäftsstraße von Wiefelstede und was es nicht gab war natürlich ein Plus o.Ä. Nah einer Rückfrage wies man uns in die andere Richtung. Dort gab es kurz hintereinander natürlich alles und wir bekamen unser Wasser für unterwegs im „netto“. An der Kirche, die davor lag, war Annemarie zur Wasserentsorgung. Inzwischen haben wir auch herausgefunden, daß hier im Ammerland die Glockentürme immer extra von der Kirche stehen.


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Wir fuhren weiter über Wemkendorf, Nethen nach Hahn Lehmden. Wir kamen an einem Schild vorbei, darauf stand „Gemeenheiten“. Das weckte unsere Neugier. Wir erfuhren, daß „Gemeenheiten = Meenheiten = Allmende“ urspruünglich gemeinschaftlich genutzte Torf- und Weideflächen waren. Im 17. Jh. allerdings waren diese soweit trockengelegt, daß sie bei den Großbauern und Junkern Begehrlichkeiten weckten. So wurden die Gemeenheiten schlechterer Qualität an die ortsansässigen Armen als Eigentum verteilt und die der besseren Qualität an die Großbauern und Kirchenstifte „aufgeteilt“ und somit dann zu ganz normalen „Gemeinheiten“

Unke-Anne hatte die ganze Zeit schon gedroht: Wenn es regnen sollte, könnten wir ja auch die gelbe Abkürzung auf der Karte nach Rastede nehmen. Sie wollte erst ab Delfhausen abkürzen, aber hatte es kaum vorgeschlagen, da begann es zu nieseln. In Hahn Lemden hatten wir dann sowieso ein Tourschild übersehen. Wir sahen jedoch eine Schild „Rastede 4 km“. Uns beseelte nur noch ein Gedanke: Nix wie hin. Die Bundesstraße hatte zum Glcük einen guten Radweg(etwas abgesetzt) und es ging Steigung rauf, runter, rauf , runter.... bis nach Rastede. Am Ortseingang haben wir uns unter Bäumen untergestellt und ich hatte an einem Kiosk eine Frau nach einer Unterkunft gefragt. Sie wies uns auf die Raiffeisenstraße bis zum Bauernmuseum. Dahinter rechts ginge ein Weg zur Pension Waldblick. Die nahmen wir dann auch und diesmal war sie wirklich im Wald. Wir hatten nur 36 km geschafft, waren durchgefeuchtet bis auf das Unterhemd und hatten gelinde gesagt die Nase voll.

Die Unterkunft, idyllisch gelegen wie auf den Bildern zu sehen, mit einem sehr hübschen Zimmer zu einem hübschen Preis von 100 DM ÜF. Getränke waren im Kellerabgang und wurden zu kunlanten Preisen abgegeben. Wir legten uns auf Bett und plötzlich nach einer Stunde hörte der Regen auf und wir schwangen uns auf die Räder.


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Gleich an der Ecke zur Hauptstraße lag das Bauernmuseum. Dieses Museum ist in Privatbesitz und wird auch nicht öffentlich gefördert. 2000 m² Ausstellungsfläche waren voll bepackt und mit gebrannten Holztafeln beschriftet. Das Museum ist nach Themen geordnet. Man erkennt oft Teile wieder, die in gleicher _Form nach dem Krieg noch in den elterlichen Haushalten benutzt wurden. Hier nur einige Beispiele wie Bohnenschnibbelmaschine, Fleischwolf, Küchenherde mit Ringen, Wassermotorwaschaschinen, Schulranzen und Tafelschoner und unzählige Sachen mehr.

Unter anderem auch Traktoren, von denen ich nicht einmal mehr die Marke kannte (Lanz) die aber zum Teil TÜV-Marken hatten für 96,97,99und 00. Wir bewunderten, daß die Exponate trotzdem sie in offenen Scheunen und Remisen untergebracht waren, so aussahen als würden sie jeden Tag abgestaubt.

Der Besitzer ist auch zu Recht sehr stolz darauf und war gerne bereit sich mit uns zu unterhalten und uns auch einzelne Geräte zu erklären.


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Wir verließen das Museum ( geöffnet freitag und sonntags vo 14-18 Uhr – Eintritt 5 DM Für Gruppen und Schulklassen gibt es Ermäßigung) und fuhren in Richtung Stadt und Schloß. Und haben auf diese Art und Weise einen Teil der verpaßten Ammerlandroute nachträglich mitgenommen. Das Schloß ist Privat und nicht zu besichtigen. Am Schloßpark liegt die Ullrich –Kirche mit einem imposanten Chorgestühl und einer tollen Kanzel. Auch diese Kirche hat einen getrennten Glockenturm. Berühmte Namen wie Graf von Moltke und mehrere Blücher sind dort auf Grabsteinen zu lesen. Die Kirche ist übrigens von 1029.


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Wir fuhren noch durch die Einkaufsstraße um für meinen Gelsattel ein Pflaster zu kaufen. (Isolierband gab es nicht bei Schlecker aber Hansaplast) Das Rad war umgefallen und die Gelmasse trat heraus und klbte an der Hose. Ich hatte der Verkäuferin das Problem geschildert. Sie schlug Pflaster vor und nahte auch sofort mit einer Schere. Fand ich richtg lieb.

Zum guten Schluß gingen wir zum Orts-Chinesen und haben dort gut und preiswert gegessen. Wir haben unsere Teller leergegessen.


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Ich leerte die Kamera und habe noch die Bilder bearbeitet und wir liessen den Abend gemütlich ausklingen.